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Hunsberger, Ephraim (1814-1904)

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"Laß mich den Tod des Gerechten sterben, uns laß mein letztes Ende sein wie das seine." 4. Mose 23, 10 (Engl. Übers.). Obige Worte schienen mir bald als passender Leichentext, nachdem ich am Montag morgen den 22. Februar eine Depesche erhielt, welche mir den Tod des lieben alten Vater Hunsbergers meldete und mich ersuchte, seine Begräbnispredigt zu halten. Derselbe Gedanke, obzwar nicht in obigen biblischen Worten, ist in Wadsworth geäußert worden, und mehrere, denen eine stille Träne über die Wangen rollte, als sie einen flüchtigen Blick in den Sarg warfen, um zum letztenmal in das liebe Gesicht zu sehen, haben diesen Gedanken gehegt, obzwar nicht ausgesprochen.
 
"Laß mich den Tod des Gerechten sterben, uns laß mein letztes Ende sein wie das seine." 4. Mose 23, 10 (Engl. Übers.). Obige Worte schienen mir bald als passender Leichentext, nachdem ich am Montag morgen den 22. Februar eine Depesche erhielt, welche mir den Tod des lieben alten Vater Hunsbergers meldete und mich ersuchte, seine Begräbnispredigt zu halten. Derselbe Gedanke, obzwar nicht in obigen biblischen Worten, ist in Wadsworth geäußert worden, und mehrere, denen eine stille Träne über die Wangen rollte, als sie einen flüchtigen Blick in den Sarg warfen, um zum letztenmal in das liebe Gesicht zu sehen, haben diesen Gedanken gehegt, obzwar nicht ausgesprochen.
   
Vater Hunsberger, wie er allgemein genannt wurde, gehörte zu den verhältnismäßig wenigen Seelen, bei deren Begegnung man immer wieder zn das Lob erinnert wird, das unser Heiland dem Nathanael zollte: "Siehe, ein rechter Israelite, in welchem kein
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Vater Hunsberger, wie er allgemein genannt wurde, gehörte zu den verhältnismäßig wenigen Seelen, bei deren Begegnung man immer wieder zn das Lob erinnert wird, das unser Heiland dem Nathanael zollte: "Siehe, ein rechter Israelite, in welchem kein Falsch ist." Es war so viel Edles im Leben des Verstorbenen, daß einem eine nähere Bekanntschaft mit ihm nur zum Segen gereichen konnte. Sein demütiges und friedlich frommes Wesen war für jedermann etwas Anziehendes an ihm. Zum Teil erklärte sich dies in seinen letzten Lebensjahren aus dem Umstande, daß er in den Ruhestand getreten war, und somit die Kampf- und Strebezeit in einem gewissen Sinne für ihn vorüber war. Aber der eigentliche Grund seiner Demut und seines Friedens ist nicht so späten Datums gewesen; die Grundlage zu einem ruhigen Alter muß ja gewöhnlich schon in den jüngeren Jahren gelegt werden. So hatte auch er durch die wiedergebährende Gnade Gottes sich trotz Stürme des Lebens eine Seelenruhe geben lassen, die nur ein Kind Gottes kennt, worauf nur ein Christ Anspruch machen darf.
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Das Christentum äußert sich nicht
   
 
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Revision as of 09:13, 18 October 2010

Christlicher Bundesbote obituary: 1904 Mar 10 p. 6

Birth date: 1814

text of obituary:

Hunsberger. — Den 21. Februar in Wadsworth, Ohio, Prediger Ephraim Hunsberger im Alter von 89 Jahren, 3 Monaten und 3 Tagen. Er wurde bei Bally, Berks Co., Pa., geboren. Am 25. Dezember 1838 trat er in den Ehestand mit Esther Bechtel. Am 18. Okt. 1849 wurde er in der Hereford Gemeinde durchs Los als Hilfsprediger gewählt und am 10. Oktober 1852 wurde er ins Ältestenamt eingeführt, worauf er mit seiner Familie (Gattin und 7 Kindern) nach Wadsworth, O., zog und im nächsten Jahre eine Gemeinde gründete, welcher Vater Hunsberger 40 Jahre lang treulich und opferwillig diente. Am 17. März 1861 ist seine Gattin gestorben. Im nächsten Jahre verheiratete er sich mit Elisabeth Overholt. Vater Hunsberger war einer der Mitbegründer der Allgm. Konferenz und ein opferwilliger, sehr tätiger Unterstützer der Mennonitischen Bildungsanstalt zu Wadsworth, Ohio. Im October 1903 hatte er noch die Freude mit der Gemeinde das Jubiläum zur Erinnerurg an die Gründung der Gemeinde vor 50 Jahren zu feiern. Die Beerdigung fand am 25. Februar unter großer Beteiligung statt, wo J. W. Kliewer von Berne, Ind., die Leichenrede hielt über 4. Mose 23, 10.


Christlicher Bundesbote obituary: 1904 Mar 10 p. 5

text of obituary:

Nekrolog
für Prediger Ephraim Hunsberger.

"Laß mich den Tod des Gerechten sterben, uns laß mein letztes Ende sein wie das seine." 4. Mose 23, 10 (Engl. Übers.). Obige Worte schienen mir bald als passender Leichentext, nachdem ich am Montag morgen den 22. Februar eine Depesche erhielt, welche mir den Tod des lieben alten Vater Hunsbergers meldete und mich ersuchte, seine Begräbnispredigt zu halten. Derselbe Gedanke, obzwar nicht in obigen biblischen Worten, ist in Wadsworth geäußert worden, und mehrere, denen eine stille Träne über die Wangen rollte, als sie einen flüchtigen Blick in den Sarg warfen, um zum letztenmal in das liebe Gesicht zu sehen, haben diesen Gedanken gehegt, obzwar nicht ausgesprochen.

Vater Hunsberger, wie er allgemein genannt wurde, gehörte zu den verhältnismäßig wenigen Seelen, bei deren Begegnung man immer wieder zn das Lob erinnert wird, das unser Heiland dem Nathanael zollte: "Siehe, ein rechter Israelite, in welchem kein Falsch ist." Es war so viel Edles im Leben des Verstorbenen, daß einem eine nähere Bekanntschaft mit ihm nur zum Segen gereichen konnte. Sein demütiges und friedlich frommes Wesen war für jedermann etwas Anziehendes an ihm. Zum Teil erklärte sich dies in seinen letzten Lebensjahren aus dem Umstande, daß er in den Ruhestand getreten war, und somit die Kampf- und Strebezeit in einem gewissen Sinne für ihn vorüber war. Aber der eigentliche Grund seiner Demut und seines Friedens ist nicht so späten Datums gewesen; die Grundlage zu einem ruhigen Alter muß ja gewöhnlich schon in den jüngeren Jahren gelegt werden. So hatte auch er durch die wiedergebährende Gnade Gottes sich trotz Stürme des Lebens eine Seelenruhe geben lassen, die nur ein Kind Gottes kennt, worauf nur ein Christ Anspruch machen darf.

Das Christentum äußert sich nicht

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