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Letkeman, Susanna Warkentin (1870-1909): Difference between revisions

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Ihr Begräbnis war den 9. Jan. Freunde und Verwandte kamen schon zu Mittag. Um halb zwei Uhr fand in ihrem Hause die Feier statt, geleitet von H. D. Penner; dann wurde der Sarg zur Mennonitenkirche gefahren, wo sich schon eine große Menschenmenge eingefunden hatte, daß man große Mühe hatte, sich auch noch hineinzudrängen. Pred. Buller machte die Einleitung, worauf Pred. H. Banman eine zu Herzen gehende Ansprache hielt. Darauf hielt Aelt. H. D. Penner noch eine Ansprache; er meinte es sei nicht nötig, daß es der Verstorbenen kurz vor ihrem Tode versprochen und er wolle es denn auch gerne thun; er hatte den 42. Psalm zum Text gewählt. Ein Quartett sang noch ein schönes Lied, dann wurde der mit Blumen belegte Sarg mit der Leiche vor die Thür gestellt, so daß die draußen Stehenden noch einen Blick auf sie thun konnten, denn draußen waren beinahe so viele wie drinnen. Dann ging es zum Friedhof, wo noch Ansprachen gehalten und mehrere Lieder gesungen wurden. Ihm und den Kindern war es sehr schwer. Auf dem Grabeshügel wurden Kränze gelegt. Da konnten wir wieder alle sehen, wie unser letztes Ruhebett sein wird, wohl uns allen, wenn es dann alles in Ordnung ist. Unser innigstes Beileid den tief Betroffenen.
Ihr Begräbnis war den 9. Jan. Freunde und Verwandte kamen schon zu Mittag. Um halb zwei Uhr fand in ihrem Hause die Feier statt, geleitet von H. D. Penner; dann wurde der Sarg zur Mennonitenkirche gefahren, wo sich schon eine große Menschenmenge eingefunden hatte, daß man große Mühe hatte, sich auch noch hineinzudrängen. Pred. Buller machte die Einleitung, worauf Pred. H. Banman eine zu Herzen gehende Ansprache hielt. Darauf hielt Aelt. H. D. Penner noch eine Ansprache; er meinte es sei nicht nötig, daß es der Verstorbenen kurz vor ihrem Tode versprochen und er wolle es denn auch gerne thun; er hatte den 42. Psalm zum Text gewählt. Ein Quartett sang noch ein schönes Lied, dann wurde der mit Blumen belegte Sarg mit der Leiche vor die Thür gestellt, so daß die draußen Stehenden noch einen Blick auf sie thun konnten, denn draußen waren beinahe so viele wie drinnen. Dann ging es zum Friedhof, wo noch Ansprachen gehalten und mehrere Lieder gesungen wurden. Ihm und den Kindern war es sehr schwer. Auf dem Grabeshügel wurden Kränze gelegt. Da konnten wir wieder alle sehen, wie unser letztes Ruhebett sein wird, wohl uns allen, wenn es dann alles in Ordnung ist. Unser innigstes Beileid den tief Betroffenen.


Dieses diene im Namen ihrer Geschwister Jak. Warkentins allen Freunden zur Nachricht, die in Rußland Jakob Sommerfelds, Penners Familie, Görtzens Kiinder, Thielmans Kinder, auch Leonhardt Sommerfields in California, ja allen Nichten und Vettern.
Dieses diene im Namen ihrer Geschwister Jak. Warkentins allen Freunden zur Nachricht, die in Rußland Jakob Sommerfelds, Penners Familie, Görtzens Kiinder, Thielmans Kinder, auch Leonhardt Sommerfelds in California, ja allen Nichten und Vettern.


Noch einen Gruß an alle Freunde, Bekannte und Verwandte.
Noch einen Gruß an alle Freunde, Bekannte und Verwandte.
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Text of obituary:
Text of obituary:


Das Begräbnis der Frau H. Letkeman fand Samstag, den 9. Dezember [sic] von [missing word} Mennonitenkirche aus statt. Viele Freunde und Verwandten fanden sich schon zu Mittag ein. Halb zwei Uhr fand im Trauerhause eine kleine Feier statt. Darauf begab sich der Leichenzug zur Mennonitenkirche. Die Prediger, H. Banman, P. Buller, P. P. Buller und H. D. Penner richteten ernste und herzliche Worte an die Hinterbliebenen und an die Versammlung. Es war eine ernste Feier. Der Gatte und drei Kinder 15 und 6 Jahre und 5 Monate alte verloren heute ihr Liebstes. Das Baby, ein herziges kleines Mädchen, befand sich auf den Schoß ihrer Pflegemutter, Frau Heinrich Unruh, Gössel. Die klaren Aeuglein des unschuldigen Kindes blinzelten froh und neugierig in die Welt und hatten keine Ahnung von dem Schmerz, der wohl in dem Augenblicke die Herzen der andern Familienangehörigen durchwühlte. Doch das Mutterlein mußte zu Grabe getragen werden und bald polterten die Schollen laut und hohl auf den Sarg. Hast Du, lieber Leser, schon einmal den Schmerz gespürt, den einen befällt, wenn die harten, kalten Schollen auf den Sarg eines lieben verstorbenen Angehörigen fallen? Wenn die liebe Verstorbene uns nicht der vollen Bewußtsein in klaren Worten ein deutliches Zeugnis hinterlassen, daß sie zur Herrlichkeit gehe, dann hätten wir mehr Grund zum Trauern, als jetzt. Sie ist selig entschlafen. Sie sehnte sich nach der ewigen Ruhe. Ja sie war so müde von der langenschleichenden Krankheit. Unser herzliches Beileid den Hinterbliebenen! Aus dem Lebenslaufe der Verstorbenen wurde folgendes verlesen:
Das Begräbnis der Frau H. Letkeman fand Samstag, den 9. Dezember [sic] von der Mennonitenkirche aus statt. Viele Freunde und Verwandten fanden sich schon zu Mittag ein. Halb zwei Uhr fand im Trauerhause eine kleine Feier statt. Darauf begab sich der Leichenzug zur Mennonitenkirche. Die Prediger, H. Banman, P. Buller, P. P. Buller und H. D. Penner richteten ernste und herzliche Worte an die Hinterbliebenen und an die Versammlung. Es war eine ernste Feier. Der Gatte und drei Kinder 15 und 6 Jahre und 5 Monate alte verloren heute ihr Liebstes. Das Baby, ein herziges kleines Mädchen, befand sich auf den Schoß ihrer Pflegemutter, Frau Heinrich Unruh, Gössel. Die klaren Aeuglein des unschuldigen Kindes blinzelten froh und neugierig in die Welt und hatten keine Ahnung von dem Schmerz, der wohl in dem Augenblicke die Herzen der andern Familienangehörigen durchwühlte. Doch das Mutterlein mußte zu Grabe getragen werden und bald polterten die Schollen laut und hohl auf den Sarg. Hast Du, lieber Leser, schon einmal den Schmerz gespürt, den einen befällt, wenn die harten, kalten Schollen auf den Sarg eines lieben verstorbenen Angehörigen fallen? Wenn die liebe Verstorbene uns nicht der vollen Bewußtsein in klaren Worten ein deutliches Zeugnis hinterlassen, daß sie zur Herrlichkeit gehe, dann hätten wir mehr Grund zum Trauern, als jetzt. Sie ist selig entschlafen. Sie sehnte sich nach der ewigen Ruhe. Ja sie war so müde von der langenschleichenden Krankheit. Unser herzliches Beileid den Hinterbliebenen! Aus dem Lebenslaufe der Verstorbenen wurde folgendes verlesen:


Susanna Letkeman, geb. Warkentin, ist in Altona, Rußland am 8. April. 1870 geboren worden. Im Jahre 1888 schloß sie sich durch die Taufe der Alexanderwohler Gemeinde an. Sie wurde vom Aeltesten Jakob Buller getauft. In den Ehestand trat sie mit Heinrich Letkeman am 6. August, 1889. In der Ehe gelebt 19 Jahre und 5 Monate, alt geworden 39 und 9 Monate. Kinder gezeugt 4, wovon 3 die Verstorbene überlegen. In den letzten 4 Jahren ihres Lebens litt sie an der Schwindsucht. Die letzten 5 Monate war sie bettlägerig. Am 6. Januar 1909 abends um halb zehn Uhr hauchte die Verstorbene ihre Seele aus. Sie hat uns das klarste Zeugnis hinterlassen, daß sie zur weigen Freude eingegangen.
Susanna Letkeman, geb. Warkentin, ist in Altona, Rußland am 8. April. 1870 geboren worden. Im Jahre 1888 schloß sie sich durch die Taufe der Alexanderwohler Gemeinde an. Sie wurde vom Aeltesten Jakob Buller getauft. In den Ehestand trat sie mit Heinrich Letkeman am 6. August, 1889. In der Ehe gelebt 19 Jahre und 5 Monate, alt geworden 39 und 9 Monate. Kinder gezeugt 4, wovon 3 die Verstorbene überlegen. In den letzten 4 Jahren ihres Lebens litt sie an der Schwindsucht. Die letzten 5 Monate war sie bettlägerig. Am 6. Januar 1909 abends um halb zehn Uhr hauchte die Verstorbene ihre Seele aus. Sie hat uns das klarste Zeugnis hinterlassen, daß sie zur ewigen Freude eingegangen.




[[Category: Mennonitische Rundschau obituaries]]
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[[Category: Post und Volksblatt obituaries]]
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Latest revision as of 11:21, 23 January 2018

Mennonitische Rundschau obituary: 1909 Feb 3 p. 5

Birth date:

Text of obituary:

Hillsboro, den 18. Jan. 1909. Werter Editor und alle Leser! Einen Gruß zuvor! Haben hier jetzt schon über eine Woche dunkles und nebliges Wetter gehabt, auch sieht es jetzt aus als ob es noch Schnee geben würde. Die Telephondrähte sind dick mit Eis befroren, so daß sie auf Stellen schon zerrissen sind.

Gestern fing hier in der Alexanderwohler Kirche der Unterricht mit der Jugend an: es sind sieben Jünglinge und sechs Jungfrauen, die sich zur Taufe gemeldet haben und sich vorgenommen haben, ein besseres Leben anzufangen; hoffentlich finden sich noch mehr.

Komme jetzt noch mit einer Trauerbotschaft, denn es hat dem lieben himmlischen Vater gefallen, meine Pflegeschwester Frau Heinrich Letkeman in Hillsboro, Kansas, zu sich zu nehmen. Sie litt an der Schwindsucht, hatte ein schweres Krankenlager. Vor fünf Monaten schenkte der liebe Gott ihnen noch ein Töchterlein und seitdem ist sie nicht mehr genesen. Sie wurde einmal etwas besser, daß sie Hoffnung auf Genesung hatte, wurde dann nach dem Gössel Hospital gebracht, aber weil da keine Hoffnung für ihr Leben mehr war, so wollte sie lieber bei ihrem lieben Mann und Kinder sein und so wurde sie nach ein paar Wochen wieder zurück gebracht, wo sie denn geduldig weiter litt. Ihr Baby mußte sie abgeben, welches ihr auch sehr schwer fiel. Es ist jetzt bei Heinrich Unruhs in Gössel, vorher war es noch drei Wochen bei Witwe Franz Krause, dann war es noch etliche Wochen bei Pred. Dicken nahe Hillsboro. Und so ging es durch viel Trübsal bis sie nach schwerem Kämpfen den 6. Januar abends um halb zehn Uhr froh von hier scheiden konnte. Mann und Kinder das Wort hinterlassend, daß sie sie nirgends als beim Heilande einst finden würden. Oft hat sie sich das Lied gesagt: "Jesus, Heiland meiner Seele" u. s. w. Und wie dankbar war sie für jeden Trost.

Ihr Begräbnis war den 9. Jan. Freunde und Verwandte kamen schon zu Mittag. Um halb zwei Uhr fand in ihrem Hause die Feier statt, geleitet von H. D. Penner; dann wurde der Sarg zur Mennonitenkirche gefahren, wo sich schon eine große Menschenmenge eingefunden hatte, daß man große Mühe hatte, sich auch noch hineinzudrängen. Pred. Buller machte die Einleitung, worauf Pred. H. Banman eine zu Herzen gehende Ansprache hielt. Darauf hielt Aelt. H. D. Penner noch eine Ansprache; er meinte es sei nicht nötig, daß es der Verstorbenen kurz vor ihrem Tode versprochen und er wolle es denn auch gerne thun; er hatte den 42. Psalm zum Text gewählt. Ein Quartett sang noch ein schönes Lied, dann wurde der mit Blumen belegte Sarg mit der Leiche vor die Thür gestellt, so daß die draußen Stehenden noch einen Blick auf sie thun konnten, denn draußen waren beinahe so viele wie drinnen. Dann ging es zum Friedhof, wo noch Ansprachen gehalten und mehrere Lieder gesungen wurden. Ihm und den Kindern war es sehr schwer. Auf dem Grabeshügel wurden Kränze gelegt. Da konnten wir wieder alle sehen, wie unser letztes Ruhebett sein wird, wohl uns allen, wenn es dann alles in Ordnung ist. Unser innigstes Beileid den tief Betroffenen.

Dieses diene im Namen ihrer Geschwister Jak. Warkentins allen Freunden zur Nachricht, die in Rußland Jakob Sommerfelds, Penners Familie, Görtzens Kiinder, Thielmans Kinder, auch Leonhardt Sommerfelds in California, ja allen Nichten und Vettern.

Noch einen Gruß an alle Freunde, Bekannte und Verwandte.

J. J. Warkentin.



Post und Volksblatt obituary: 1909 Jan 14 p. 8

Text of obituary:

Frau Heinrich Letkemann, geborene Susanna Warkentin, die so lange an der Lungenschwindsucht krank lag, hat ausgelitten. Mittwoch abend, den 6. Januar, bereitete ein heftiger Hustenanfall ihrem Leben ein Ende. Sie hat ihr Alter nur auf 37 Jahre und 9 Monate gebracht. Die Begräbnisfeier fand Sonnabend in der Hillsboro Mennonitenkirche statt. Die Beteiligung war ungemein groß. Wäre die Kirche noch einmal so groß gewesen, sie hätte die Versammlung kaum fassen können. Für die Draußenstehenden war es sehr passend, daß der Tag so gelinde war. Prediger Peter Buller von Alexanderwohl machte die Einleitung und Prediger Heinrich Banman von Alexanderwohl und H. D. Penner von hier hielten Ansprachen. Die Verstorbene hinterläßt ihren Gatten und drei Kinder, wovon das jüngste noch nicht ein halbes Jahr alt ist, und von Heinrich Unruhs in Goessel angenommen worden ist. Wir sprechen hiermit unser herzliches Beileide aus.



Hillsboro Journal obituary: 1909 Jan 15 p. 8

Text of obituary:

Das Begräbnis der Frau H. Letkeman fand Samstag, den 9. Dezember [sic] von der Mennonitenkirche aus statt. Viele Freunde und Verwandten fanden sich schon zu Mittag ein. Halb zwei Uhr fand im Trauerhause eine kleine Feier statt. Darauf begab sich der Leichenzug zur Mennonitenkirche. Die Prediger, H. Banman, P. Buller, P. P. Buller und H. D. Penner richteten ernste und herzliche Worte an die Hinterbliebenen und an die Versammlung. Es war eine ernste Feier. Der Gatte und drei Kinder 15 und 6 Jahre und 5 Monate alte verloren heute ihr Liebstes. Das Baby, ein herziges kleines Mädchen, befand sich auf den Schoß ihrer Pflegemutter, Frau Heinrich Unruh, Gössel. Die klaren Aeuglein des unschuldigen Kindes blinzelten froh und neugierig in die Welt und hatten keine Ahnung von dem Schmerz, der wohl in dem Augenblicke die Herzen der andern Familienangehörigen durchwühlte. Doch das Mutterlein mußte zu Grabe getragen werden und bald polterten die Schollen laut und hohl auf den Sarg. Hast Du, lieber Leser, schon einmal den Schmerz gespürt, den einen befällt, wenn die harten, kalten Schollen auf den Sarg eines lieben verstorbenen Angehörigen fallen? Wenn die liebe Verstorbene uns nicht der vollen Bewußtsein in klaren Worten ein deutliches Zeugnis hinterlassen, daß sie zur Herrlichkeit gehe, dann hätten wir mehr Grund zum Trauern, als jetzt. Sie ist selig entschlafen. Sie sehnte sich nach der ewigen Ruhe. Ja sie war so müde von der langenschleichenden Krankheit. Unser herzliches Beileid den Hinterbliebenen! Aus dem Lebenslaufe der Verstorbenen wurde folgendes verlesen:

Susanna Letkeman, geb. Warkentin, ist in Altona, Rußland am 8. April. 1870 geboren worden. Im Jahre 1888 schloß sie sich durch die Taufe der Alexanderwohler Gemeinde an. Sie wurde vom Aeltesten Jakob Buller getauft. In den Ehestand trat sie mit Heinrich Letkeman am 6. August, 1889. In der Ehe gelebt 19 Jahre und 5 Monate, alt geworden 39 und 9 Monate. Kinder gezeugt 4, wovon 3 die Verstorbene überlegen. In den letzten 4 Jahren ihres Lebens litt sie an der Schwindsucht. Die letzten 5 Monate war sie bettlägerig. Am 6. Januar 1909 abends um halb zehn Uhr hauchte die Verstorbene ihre Seele aus. Sie hat uns das klarste Zeugnis hinterlassen, daß sie zur ewigen Freude eingegangen.