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Warkentin, Peter J. (1862-1937): Difference between revisions
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Hier in California schlossen wir uns der Zions Gemeinde zu Dinuba an, wo der Vater treu mitgeholfen hat, so viel es möglich war. Einige Jahre diente er als Lehrer in der Sonntagsschule. Das Wohl der Gemeinde lag ihm stets am Herzen. Auch war er einige Jahre Glied der Bibelschulbehörde. Es war ihm stets darum zu tun, daß die Reichsgottessache möchte gefördert werden. | Hier in California schlossen wir uns der Zions Gemeinde zu Dinuba an, wo der Vater treu mitgeholfen hat, so viel es möglich war. Einige Jahre diente er als Lehrer in der Sonntagsschule. Das Wohl der Gemeinde lag ihm stets am Herzen. Auch war er einige Jahre Glied der Bibelschulbehörde. Es war ihm stets darum zu tun, daß die Reichsgottessache möchte gefördert werden. | ||
Ungefähr vier Monate zurück klagte der Vater über heftige Schmerzen im Gesicht. Als wir den Arzt zu Rat zogen, riet er zu großer Vorsicht, und gab den Schmerzen etwas Linderung. Er fühlte nachher auch wieder gut und konnte seiner Arbeit nachgehen. Der Herr hatte es aber anders beschlossen. Am 17. Januar, 7 Uhr morgens, hatte er einen leichten Schlaganfall an der linken Seite. Er konnte nicht sprechen. Nach ein paar Stunden erholte er sich wieder und konnte auch wieder gehen und sprechen. Wir schickten Nachricht davon zu den Kindern in Kansas, die gleich bereit waren zu kommen. Sie trafen den Vater sehr schwach, doch freute er sich sehr. Tochter Justina hat mehrere Jahre als Krankenpflegerin gedient, daher kam es sehr passend. Wir als Familie haben ihn so gut gepflegt als möglich. Er wollte noch gerne gesund werden. Hat auch ernstlich auf dem Krankenlager gebetet für seine ganze Familie, daß wir alle möchten selig werden. Eines Morgens, als wir im Nebenzimmer Morgenandacht hielten, konnte er laut sagen: "O selig zu wissen, ein Kind Gottes zu sein!" Er war die ganze Zeit mutig und geduldig im Leiden. Wir hatten Hoffnung auf Gesundwerden, bis zwei Tage vor seinem Tode, da er einen schweren Schlaganfall erlitt. Er war ganz gelähmt an der linken Seite und konnte nur "Ja" oder "Nein" sagen, wenn er gefragt wurde. Er starb den 29. Januar um 10:20 Uhr morgens. Der Tod des Vaters ist ein schwerer Schlag für die Familie. Er war uns ein liebender und betender Vater. Der Herr sagt durch den Propheten: "So viel der Himmel höher ist als die Erde, sind auch meine Wege höher denn eure Wege, und meine Gedanken denn eure Gedanken." Wahrscheinlich will der Herr auf diese Weise etwas erreichen, was auf keinem andern | Ungefähr vier Monate zurück klagte der Vater über heftige Schmerzen im Gesicht. Als wir den Arzt zu Rat zogen, riet er zu großer Vorsicht, und gab den Schmerzen etwas Linderung. Er fühlte nachher auch wieder gut und konnte seiner Arbeit nachgehen. Der Herr hatte es aber anders beschlossen. Am 17. Januar, 7 Uhr morgens, hatte er einen leichten Schlaganfall an der linken Seite. Er konnte nicht sprechen. Nach ein paar Stunden erholte er sich wieder und konnte auch wieder gehen und sprechen. Wir schickten Nachricht davon zu den Kindern in Kansas, die gleich bereit waren zu kommen. Sie trafen den Vater sehr schwach, doch freute er sich sehr. Tochter Justina hat mehrere Jahre als Krankenpflegerin gedient, daher kam es sehr passend. Wir als Familie haben ihn so gut gepflegt als möglich. Er wollte noch gerne gesund werden. Hat auch ernstlich auf dem Krankenlager gebetet für seine ganze Familie, daß wir alle möchten selig werden. Eines Morgens, als wir im Nebenzimmer Morgenandacht hielten, konnte er laut sagen: "O selig zu wissen, ein Kind Gottes zu sein!" Er war die ganze Zeit mutig und geduldig im Leiden. Wir hatten Hoffnung auf Gesundwerden, bis zwei Tage vor seinem Tode, da er einen schweren Schlaganfall erlitt. Er war ganz gelähmt an der linken Seite und konnte nur "Ja" oder "Nein" sagen, wenn er gefragt wurde. Er starb den 29. Januar um 10:20 Uhr morgens. Der Tod des Vaters ist ein schwerer Schlag für die Familie. Er war uns ein liebender und betender Vater. Der Herr sagt durch den Propheten: "So viel der Himmel höher ist als die Erde, sind auch meine Wege höher denn eure Wege, und meine Gedanken denn eure Gedanken." Wahrscheinlich will der Herr auf diese Weise etwas erreichen, was auf keinem andern Wege ging. Möchten wir doch alle seine Gedanken verstehen. | ||
Sohn Jakob wurde zwei Tage vor seinem Kranksein bedenklich krank an Blinddarmentzündung, und mußte operiert werden, was ihm sehr schwer war. Sohn John ist auch in einer bedenklichen Lage und konnte dem Begräbnis nicht beiwohnen. | |||
Der Vater ist alt geworden 73 Jahre, 5 Monate und 22 Tage. Er hinterläßt die liebe Mutter, 10 Kinder, auch 2 Kinder, die er sich mit der zweiten Mutter übernahm; 38 Großkinder; 3 Brüder; 4 Schwestern, und viele Freunde, die mit uns seinen zu frühen Tod betrauern; doch nicht als solche, die keine Hoffnung haben. Er hat etlichemal gesagt, daß er bereit war, sich in des Herrn Willen zu schicken. | |||
''Mutter u. Kinder.'' | |||
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''Wahrheitsfreund'' obituary: 1937 Feb 17 p. 7 | |||
Text of obituary: | |||
'''Br. Peter J. Warkentin,''' unser lieber Gatte und Vater, wurde den 26. Juli 1862, in der Krim, Südrußland, geboren. | |||
Im Jahre 1874 siedelte er mit seinen Eltern P. P. und Justina Warkentin über nach Amerika, welche sich nahe Hillsboro, Kan., niederließen. Hier verlebte er die übrige Zeit seiner Jugend. Auch genoß er noch etwas Schulbildung in Englisch. Er hat sich selber noch mehr Bildung angeeignet, indem daß er viel las, besonders in der Bibel. Er genoß eine christliche Erziehung. | |||
In seinem 17. Lebensjahr erkannte er seinen verlorenen Zustand und kam durch Buße zum lebendigen Glauben an seinen Erlöser Jesum Christum. Er wurde dann im selben Jahre am 14. Mai, 1880, von Ältester J. A. Wiebe getauft und in die K. M. B. Gemeinde aufgenommen. Der Vater hat uns Kindern oft erzählt von seiner Bekehrung wie er mit etlichen Jünglingen, wenn sie zu Fuß heimgingen von der Versammlung, sich erzählt haben von ihren Erfahrungen und gebetet haben. | |||
Im Jahre 1885, den 12. Oktober, verehelichte er sich mit unserer lieben Mutter, Anna Koop. Der Herr schenkte ihnen 10 Kinder: 5 Söhne und 5 Töchter. | |||
Sein Lebensberuf war Farmern und nebenbei hat er viel Zimmerarbeit getan. In den ersten Jahren hatten sie mit Armut zu kämpfen; doch unser lieber Vater hatte die Gnade, daß er schön gesund war und hatte arbeiten gelernt; war auch heiterer Natur. Ihm schien nicht bald ein Ding schwierig zu sein. Das half ihn über manche Hindernisse hinweg. | |||
Im Jahre 1917, am 10. Juni, wurde unsere liebe Mutter durch den Tod von seiner Seite genommen. Dieses gab viel Schmerzen für die ganze Familie. Doch der Herr konnte trösten, und schenkte uns wieder eine liebe Mutter, indem, daß der Vater wieder eine Lebensgefährtin fand in der Schwester und Witwe Jakob T. Krause, mit welcher er sich noch 2 Kinder übernahm. | |||
Im Jahre 1920, im August, zogen wir nach California, weil schon die meisten der Kinder dort wohnten. Wir richteten uns hier heimisch ein und fühlten uns glücklich und zufrieden im Kreise der Kinder und Großkinder, die wir oft besuchten. Auch hatten wir das Glück, einige Mal nach Kansas zu fahren, um dort die Kinder und Freunde zu besuchen. Weihnachten, 1935, war unsere letzte Besuchsreise dorthin. | |||
Hier in California schlossen wir uns der Zions Gemeinde zu Dinuba, Calif., an, wo der Vater treu mitgeholfen hat, so viel es möglich war. Einige Jahre diente er als Lehrer in der Sonntagsschule. Das Wohl der Gemeinde lag ihm stets am Herzen. Auch war er einige Jahre Glied der Bibelschul-Behörde. Es war ihm stets darum zu tun, daß die Reichssache möchte gefördert werden. | |||
Ungefähr 4 Monate zurück klagte der Vater über heftige Schmerzen im Gesicht. Als wir den Doktor zu Rat zogen, riet er zu großer Vorsicht und gab etwas Linderung der Schmerzen. Er fühlte nachher auch wieder gut, und konnte seiner Arbeit nachgehen. Der Herr hatte es aber anders beschlossen. | |||
Am 17. Januar, 7 Uhr morgens, hatte er einen leichten Schlaganfall an der linken Seite. Er konnte nicht sprechen. Nach paar Stunden erholte er sich wieder und konnte auch wieder gehen und sprechen. Wir schickten Nachricht davon zu den Kindern in Kansas, die gleich bereit waren zu kommen. Sie trafen den Vater sehr schwach, doch freute er sich sehr. Tochter Justina hat mehrere Jahre als Krankenpflegerin gedient, daher kam es sehr passend. Wir als Familie haben ihn so gut gepflegt als möglich. Er wollte noch gerne gesund werden. Hat auch ernstlich auf dem Krankenlager gebetet für seine ganze Familie, daß wir alle möchten selig werden. Eines Morgens, als wir im Nebenzimmer Morgenandacht hielten, konnte er laut sagen: "O Selig, zu wissen ein Kind Gottes zu sein." Er war die ganze Zeit mutig und geduldig im Leiden. Wir hatten Hoffnung auf gesund werden, bis vor 2 Tage vor seinem Tode er einen schweren Schlaganfall erlitt. Er war ganz gelähmt an der linken Seite und konnte nur Ja oder Nein sagen, wenn ihn gefragt wurde. | |||
Er starb den 29. Januar, um 10:20 Uhr morgens. Der Tod des Vaters ist ein schwerer Schlag für die Familie. Er war uns ein liebender und betender Vater. Der Herr sagt durch den Propheten: "So viel der Himmel höher ist als die Erde, sind auch meine Wege höher denn eure Wege, und meine Gedanken denn eure Gedanken." Wahrscheinlich will der Herr auf diese Weise etwas erreichen, was Er auf keinem andern Wege erreichen konnte. Möchten wir doch alle seine Gedanken verstehen. | |||
Sohn Jakob wurde zwei Tage vor seinem Kranksein bedenklich krank an Appendicitis und mußte operiert werden, was ihm sehr schwer war. Sohn John ist auch krank, in einer bedenklichen Lage und konnte nicht dem Begräbnis beiwohnen. | |||
Der Vater ist alt geworden 73 Jahre, 5 Monate und 22 Tage. Er hinterläßt die liebe Mutter, 10 Kinder, auch 2 Kinder, die er sich mit der zweiten Mutter übernahm; 38 Großkinder, wovon 5 gestorben sind; 3 Urgroßkinder; 3 Brüder; 4 Schwestern, und viele Freunde, die mit uns seinen zu frühen Tod betrauern; doch nicht als solche, die keine Hoffnung haben. Er hat etliche Male gesagt, daß er bereit war, sich in des Herrn Willen zu schicken. | |||
Die traunernde Mutter und Kinder. | |||
Zionsbote und Vorwärts sind gebeten zu kopieren. | |||
[[Category: Wahrheitsfreund obituaries]] | |||
[[Category: Zionsbote obituaries]] | [[Category: Zionsbote obituaries]] |
Latest revision as of 16:17, 22 February 2017
Zionsbote obituary: 1937 Mar 21 p. 12
Birth date: 1862 Jul 26
Text of obituary:
Br. Peter J. Warkentin, unser lieber Gatte und Vater, wurde den 26. Juli 1862 in der Krim, Süd-Rußland, geboren. Im Jahre 1874 siedelte er mit seinen Eltern P. P. und Justina Warkentin über nach Amerika, welche sich nahe Hillsboro, Kansas, niederließen. Hier verlebte er die übrige Zeit seiner Jugend. Auch genoß er noch etwas Schulbildung in Englisch. Er hat sich selber noch mehr Bildung zugeeignet, indem er viel las, besonders in der Bibel. Er genoß eine christliche Erziehung. In seinem 17. Lebensjahr erkannte er seinen verlorenen Zustand und kam durch Buße zum lebendigen Glauben an seinen Erlöser Jesum Christum. Er wurde dann im selben Jahre am 14. Mai 1880 von Ält. J. A. Wiebe getauft und in die K. M. B. Gemeinde aufgenommen. Der Vater hat uns Kindern oft erzählt von seiner Bekehrung, wie er mit etlichen Jünglingen, wenn sie zu Fuß heimgingen von der Versammlung, sich erzählt haben von ihren Erfahrungen und gebetet haben.
Im Jahre 1858 [sic 1885], den 12. Oktober, verehelichte er sich mit unserer lieben Mutter, Anna Koop. Der Herr schenkte ihnen zehn Kinder, fünf Söhne und fünf Töchter.
Sein Lebensberuf war Farmern, und nebenbei hat er viel Zimmerarbeit getan. In den ersten Jahren hatten sie mit Armut zu kämpfen; doch unser lieber Vater hatte die Gnade, daß er schön gesund war und hatte arbeiten gelernt; war auch heiterer Natur. Ihm schien nicht bald ein Ding schwierig zu sein. Das half ihn über manche Hindernisse hinweg.
Im Jahre 1917 am 10. Juni wurde unsere liebe Mutter durch den Tod von seiner Seite genommen. Dieses gab viel Schmerzen für die ganze Familie. Doch der Herr konnte trösten, und schenkte uns wieder eine liebe Mutter, indem der Vater wieder eine Lebensgefährtin fand in Schwester und Witwe Jakob T. Krause, mit welcher er sich noch zwei Kinder übernahm. Im Jahre 1920, im August, zogen sie nach California, weil schon die meisten Kinder dort wohnten. Wir richteten uns hier heimisch ein und fühlten uns glücklich und zufrieden im Kreise der Kinder und Großkinder, die wir oft besuchten. Auch hatten wir das Glück, einigemal nach Kansas zu fahren, um dort die Kinder und Freunde zu besuchen. Weihnachten 1935 war unsere letzte Besuchsreise dorthin.
Hier in California schlossen wir uns der Zions Gemeinde zu Dinuba an, wo der Vater treu mitgeholfen hat, so viel es möglich war. Einige Jahre diente er als Lehrer in der Sonntagsschule. Das Wohl der Gemeinde lag ihm stets am Herzen. Auch war er einige Jahre Glied der Bibelschulbehörde. Es war ihm stets darum zu tun, daß die Reichsgottessache möchte gefördert werden.
Ungefähr vier Monate zurück klagte der Vater über heftige Schmerzen im Gesicht. Als wir den Arzt zu Rat zogen, riet er zu großer Vorsicht, und gab den Schmerzen etwas Linderung. Er fühlte nachher auch wieder gut und konnte seiner Arbeit nachgehen. Der Herr hatte es aber anders beschlossen. Am 17. Januar, 7 Uhr morgens, hatte er einen leichten Schlaganfall an der linken Seite. Er konnte nicht sprechen. Nach ein paar Stunden erholte er sich wieder und konnte auch wieder gehen und sprechen. Wir schickten Nachricht davon zu den Kindern in Kansas, die gleich bereit waren zu kommen. Sie trafen den Vater sehr schwach, doch freute er sich sehr. Tochter Justina hat mehrere Jahre als Krankenpflegerin gedient, daher kam es sehr passend. Wir als Familie haben ihn so gut gepflegt als möglich. Er wollte noch gerne gesund werden. Hat auch ernstlich auf dem Krankenlager gebetet für seine ganze Familie, daß wir alle möchten selig werden. Eines Morgens, als wir im Nebenzimmer Morgenandacht hielten, konnte er laut sagen: "O selig zu wissen, ein Kind Gottes zu sein!" Er war die ganze Zeit mutig und geduldig im Leiden. Wir hatten Hoffnung auf Gesundwerden, bis zwei Tage vor seinem Tode, da er einen schweren Schlaganfall erlitt. Er war ganz gelähmt an der linken Seite und konnte nur "Ja" oder "Nein" sagen, wenn er gefragt wurde. Er starb den 29. Januar um 10:20 Uhr morgens. Der Tod des Vaters ist ein schwerer Schlag für die Familie. Er war uns ein liebender und betender Vater. Der Herr sagt durch den Propheten: "So viel der Himmel höher ist als die Erde, sind auch meine Wege höher denn eure Wege, und meine Gedanken denn eure Gedanken." Wahrscheinlich will der Herr auf diese Weise etwas erreichen, was auf keinem andern Wege ging. Möchten wir doch alle seine Gedanken verstehen.
Sohn Jakob wurde zwei Tage vor seinem Kranksein bedenklich krank an Blinddarmentzündung, und mußte operiert werden, was ihm sehr schwer war. Sohn John ist auch in einer bedenklichen Lage und konnte dem Begräbnis nicht beiwohnen.
Der Vater ist alt geworden 73 Jahre, 5 Monate und 22 Tage. Er hinterläßt die liebe Mutter, 10 Kinder, auch 2 Kinder, die er sich mit der zweiten Mutter übernahm; 38 Großkinder; 3 Brüder; 4 Schwestern, und viele Freunde, die mit uns seinen zu frühen Tod betrauern; doch nicht als solche, die keine Hoffnung haben. Er hat etlichemal gesagt, daß er bereit war, sich in des Herrn Willen zu schicken.
Mutter u. Kinder.
Wahrheitsfreund obituary: 1937 Feb 17 p. 7
Text of obituary:
Br. Peter J. Warkentin, unser lieber Gatte und Vater, wurde den 26. Juli 1862, in der Krim, Südrußland, geboren.
Im Jahre 1874 siedelte er mit seinen Eltern P. P. und Justina Warkentin über nach Amerika, welche sich nahe Hillsboro, Kan., niederließen. Hier verlebte er die übrige Zeit seiner Jugend. Auch genoß er noch etwas Schulbildung in Englisch. Er hat sich selber noch mehr Bildung angeeignet, indem daß er viel las, besonders in der Bibel. Er genoß eine christliche Erziehung.
In seinem 17. Lebensjahr erkannte er seinen verlorenen Zustand und kam durch Buße zum lebendigen Glauben an seinen Erlöser Jesum Christum. Er wurde dann im selben Jahre am 14. Mai, 1880, von Ältester J. A. Wiebe getauft und in die K. M. B. Gemeinde aufgenommen. Der Vater hat uns Kindern oft erzählt von seiner Bekehrung wie er mit etlichen Jünglingen, wenn sie zu Fuß heimgingen von der Versammlung, sich erzählt haben von ihren Erfahrungen und gebetet haben.
Im Jahre 1885, den 12. Oktober, verehelichte er sich mit unserer lieben Mutter, Anna Koop. Der Herr schenkte ihnen 10 Kinder: 5 Söhne und 5 Töchter.
Sein Lebensberuf war Farmern und nebenbei hat er viel Zimmerarbeit getan. In den ersten Jahren hatten sie mit Armut zu kämpfen; doch unser lieber Vater hatte die Gnade, daß er schön gesund war und hatte arbeiten gelernt; war auch heiterer Natur. Ihm schien nicht bald ein Ding schwierig zu sein. Das half ihn über manche Hindernisse hinweg.
Im Jahre 1917, am 10. Juni, wurde unsere liebe Mutter durch den Tod von seiner Seite genommen. Dieses gab viel Schmerzen für die ganze Familie. Doch der Herr konnte trösten, und schenkte uns wieder eine liebe Mutter, indem, daß der Vater wieder eine Lebensgefährtin fand in der Schwester und Witwe Jakob T. Krause, mit welcher er sich noch 2 Kinder übernahm.
Im Jahre 1920, im August, zogen wir nach California, weil schon die meisten der Kinder dort wohnten. Wir richteten uns hier heimisch ein und fühlten uns glücklich und zufrieden im Kreise der Kinder und Großkinder, die wir oft besuchten. Auch hatten wir das Glück, einige Mal nach Kansas zu fahren, um dort die Kinder und Freunde zu besuchen. Weihnachten, 1935, war unsere letzte Besuchsreise dorthin.
Hier in California schlossen wir uns der Zions Gemeinde zu Dinuba, Calif., an, wo der Vater treu mitgeholfen hat, so viel es möglich war. Einige Jahre diente er als Lehrer in der Sonntagsschule. Das Wohl der Gemeinde lag ihm stets am Herzen. Auch war er einige Jahre Glied der Bibelschul-Behörde. Es war ihm stets darum zu tun, daß die Reichssache möchte gefördert werden.
Ungefähr 4 Monate zurück klagte der Vater über heftige Schmerzen im Gesicht. Als wir den Doktor zu Rat zogen, riet er zu großer Vorsicht und gab etwas Linderung der Schmerzen. Er fühlte nachher auch wieder gut, und konnte seiner Arbeit nachgehen. Der Herr hatte es aber anders beschlossen.
Am 17. Januar, 7 Uhr morgens, hatte er einen leichten Schlaganfall an der linken Seite. Er konnte nicht sprechen. Nach paar Stunden erholte er sich wieder und konnte auch wieder gehen und sprechen. Wir schickten Nachricht davon zu den Kindern in Kansas, die gleich bereit waren zu kommen. Sie trafen den Vater sehr schwach, doch freute er sich sehr. Tochter Justina hat mehrere Jahre als Krankenpflegerin gedient, daher kam es sehr passend. Wir als Familie haben ihn so gut gepflegt als möglich. Er wollte noch gerne gesund werden. Hat auch ernstlich auf dem Krankenlager gebetet für seine ganze Familie, daß wir alle möchten selig werden. Eines Morgens, als wir im Nebenzimmer Morgenandacht hielten, konnte er laut sagen: "O Selig, zu wissen ein Kind Gottes zu sein." Er war die ganze Zeit mutig und geduldig im Leiden. Wir hatten Hoffnung auf gesund werden, bis vor 2 Tage vor seinem Tode er einen schweren Schlaganfall erlitt. Er war ganz gelähmt an der linken Seite und konnte nur Ja oder Nein sagen, wenn ihn gefragt wurde.
Er starb den 29. Januar, um 10:20 Uhr morgens. Der Tod des Vaters ist ein schwerer Schlag für die Familie. Er war uns ein liebender und betender Vater. Der Herr sagt durch den Propheten: "So viel der Himmel höher ist als die Erde, sind auch meine Wege höher denn eure Wege, und meine Gedanken denn eure Gedanken." Wahrscheinlich will der Herr auf diese Weise etwas erreichen, was Er auf keinem andern Wege erreichen konnte. Möchten wir doch alle seine Gedanken verstehen.
Sohn Jakob wurde zwei Tage vor seinem Kranksein bedenklich krank an Appendicitis und mußte operiert werden, was ihm sehr schwer war. Sohn John ist auch krank, in einer bedenklichen Lage und konnte nicht dem Begräbnis beiwohnen.
Der Vater ist alt geworden 73 Jahre, 5 Monate und 22 Tage. Er hinterläßt die liebe Mutter, 10 Kinder, auch 2 Kinder, die er sich mit der zweiten Mutter übernahm; 38 Großkinder, wovon 5 gestorben sind; 3 Urgroßkinder; 3 Brüder; 4 Schwestern, und viele Freunde, die mit uns seinen zu frühen Tod betrauern; doch nicht als solche, die keine Hoffnung haben. Er hat etliche Male gesagt, daß er bereit war, sich in des Herrn Willen zu schicken.
Die traunernde Mutter und Kinder.
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