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Schmidt, Tobias (1852-1937): Difference between revisions
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1876 aufs Land zogen. | 1876 aufs Land zogen. | ||
Im Jahre 1872 trat er in den | |||
Ehestand mit Justina Peters. Der | |||
Ehe waren 18 Kinder entsprossen, | |||
von denen 9 im Kindesalter und 3 | |||
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Frau ging ihm im vorigen Frühjahr | |||
in die Ewigkeit voran. | |||
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''Zionsbote'' obituary: 1937 Mar 31 p. 14 | |||
Text of obituary: | |||
'''Br. Tobias Schmidt''', unser lieber Vater, | |||
wurde am 10. Februar 1852 in Polen | |||
geboren. Als sechsjähriger Knabe zogen | |||
seine Eltern mit ihm nach Süd-Rußland, | |||
woselbst sie sich in der Krim ansiedelten. | |||
Hier verlebte der Vater seine Jugendjahre. | |||
Am 27. November, 1872 trat | |||
er mit Justina Peters, unsere lieber Mutter, | |||
in den Ehestand mit welcher er 38 | |||
Jahre und 6 Monate Freud und Leid teilte. | |||
Diese Ehe wurde mit 18 Kindern gesegnet, | |||
von welchen 3 Söhne und 3 Töchter | |||
ihn überleben. Großkinder wurden 55 | |||
geboren, wovon 7 ihm vorangegangen sind. | |||
Urgroßkinder sind 29 geboren, wovon 27 | |||
ihn überleben. Er hatte nur einen leiblichen | |||
Bruder, welcher telegraphisch gerufen | |||
wurde und nun mit uns an seinem Sarge sitzt. | |||
Die Eltern wanderten im Herbst des | |||
Jahres 1873 aus nach Amerika und kamen | |||
bei Verwandten bei Baltimore, Maryland, | |||
in den Vereinigten Staaten an. Hier | |||
wurde mit Lust gearbeitet, um die Reiseschuld | |||
abzutragen, und etwas beizulegen, | |||
um in den weiten, wilden Westen zu reisen, | |||
woselbst sie bei Parker, Süd-Dakota, | |||
auf wilder Prairie ihr Heim gründeten. | |||
Die ersten Jahren waren schwer, doch der | |||
Herr segnete ihren Fleiß, so daß sie immer | |||
ihr gutes Fortkommen hatten. | |||
Auch fand der Geist Gottes ihre Herzen | |||
und sie wurden wiedergeboren zum ewigen Leben | |||
und folgten dem Ruf des Herrn | |||
und wurden von Ält. Heinrich Adrian am | |||
8. September 1895 getauft und in die | |||
Mennoniten Brüdergemeinde aufgenommen. | |||
Im Frühling 1898 zogen unsere Eltern | |||
mit uns nach Saskatchewan und siedelten | |||
unweit dem Städtchen Waldheim an. Hier | |||
gab es wieder Pionierjahre durchzukämpfen, | |||
doch gab der Herr auch hier Gnade. | |||
Im Jahre 1911 starb unsere liebe Mutter, | |||
und bald nachher zog der Vater mit | |||
noch einigen Kindern nach dem Städtchen | |||
Hepburn, woselbst er seinen Lebensabend verlebte. | |||
Am 7. September 1918 verehelichte sich | |||
unser Vater mit Witwe Maria Wiebe von | |||
Main Centre, Saskatchewan, mit welcher | |||
er so an 18 Jahre Eheglück teilen durfte. | |||
Auch diese liebe Mutter ging ihm voran | |||
am 24. Juni 1936. Bis in seinem | |||
hohen biblischen Alter war unser Vater | |||
immer rüstig. Vor etwa vier Jahren wurde | |||
er von einem Schlaganfall getroffen, | |||
von welchem er sich nicht völlig erholen | |||
konnte. Es stellten sich im letzten Herbst | |||
Herzleiden und Atemnot ein, und oft sagte | |||
er uns, er werde wohl bald heimgehen. | |||
In den letzten zehn Tagen wurden die | |||
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wieder vorüber. Als am 12. März | |||
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nicht, daß es sein letzter Kampf | |||
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er ein Viertel vor drei Uhr ruhig und sanft | |||
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Seine irdischen Verhältnisse hatte er alle | |||
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Wert hat, war, daß er fest überzeugt war, | |||
daß er bei Gott in Gnaden stand. Er sehnte | |||
sich sehr heimzugehen und hat auch oft | |||
den Herrn gefleht, ihn doch bald heimzunehmen. | |||
Sein Sehnen ist nun gestillt, sein | |||
Gebet ist nun erhört, er schaut, was er geglabut. | |||
Er hat sein Alter gebracht auf 85 | |||
Jahre, 1 Monat und 2 Tage. Wir gönnen | |||
unserm lieben Vater die Ruhe von | |||
Herzen, und flehen, daß auch alle seine | |||
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Latest revision as of 17:39, 25 July 2016
Der Bote obituary: 1937 Mar 31 p. 4
Birth date: 1852 Feb 10
Text of obituary:
Todesanzeige.
Am 12. März starb in Hepburn im Alter von 85 Jahren Tobias Schmidt. Die Begräbnisfeier fand den 17. März unter großer Beteiligung in dem Versammlungshause der M. B. Gemeinde statt. Am Sarge sprachen die Prediger Johann Töws, H. Gooßen und D. Esau. Das Quartett der Bibelschule sang etliche Lieder.
Tobias Schmidt wurde den 10. Februar 1852 in Polen geboren. Als 6 jähriger Knabe zog er mit den Eltern nach der Molotschna, Südrußland. Von dort zogen sie nach dem Dorfe Bruderfeld in der Krim. Nach 13 Jahren wanderten sie nach Amerika aus. Sie kamen den 6. November 1873 bis Baltimore, wo sie anhielten, um Geld zur Weiterreise zu verdienen. Bald gingen sie nach Jankton, Süd Dakota, wo sie im Frühjahr 1876 aufs Land zogen.
Im Jahre 1872 trat er in den Ehestand mit Justina Peters. Der Ehe waren 18 Kinder entsprossen, von denen 9 im Kindesalter und 3 erwachsen starben. Ihn überleben 3 Söhne und 3 Töchter, 53 Großkinder und 22 Urgroßkinder. Seine Frau ging ihm im vorigen Frühjahr in die Ewigkeit voran.
Zionsbote obituary: 1937 Mar 31 p. 14
Text of obituary:
Br. Tobias Schmidt, unser lieber Vater, wurde am 10. Februar 1852 in Polen geboren. Als sechsjähriger Knabe zogen seine Eltern mit ihm nach Süd-Rußland, woselbst sie sich in der Krim ansiedelten. Hier verlebte der Vater seine Jugendjahre. Am 27. November, 1872 trat er mit Justina Peters, unsere lieber Mutter, in den Ehestand mit welcher er 38 Jahre und 6 Monate Freud und Leid teilte. Diese Ehe wurde mit 18 Kindern gesegnet, von welchen 3 Söhne und 3 Töchter ihn überleben. Großkinder wurden 55 geboren, wovon 7 ihm vorangegangen sind. Urgroßkinder sind 29 geboren, wovon 27 ihn überleben. Er hatte nur einen leiblichen Bruder, welcher telegraphisch gerufen wurde und nun mit uns an seinem Sarge sitzt.
Die Eltern wanderten im Herbst des Jahres 1873 aus nach Amerika und kamen bei Verwandten bei Baltimore, Maryland, in den Vereinigten Staaten an. Hier wurde mit Lust gearbeitet, um die Reiseschuld abzutragen, und etwas beizulegen, um in den weiten, wilden Westen zu reisen, woselbst sie bei Parker, Süd-Dakota, auf wilder Prairie ihr Heim gründeten. Die ersten Jahren waren schwer, doch der Herr segnete ihren Fleiß, so daß sie immer ihr gutes Fortkommen hatten.
Auch fand der Geist Gottes ihre Herzen und sie wurden wiedergeboren zum ewigen Leben und folgten dem Ruf des Herrn und wurden von Ält. Heinrich Adrian am 8. September 1895 getauft und in die Mennoniten Brüdergemeinde aufgenommen.
Im Frühling 1898 zogen unsere Eltern mit uns nach Saskatchewan und siedelten unweit dem Städtchen Waldheim an. Hier gab es wieder Pionierjahre durchzukämpfen, doch gab der Herr auch hier Gnade. Im Jahre 1911 starb unsere liebe Mutter, und bald nachher zog der Vater mit noch einigen Kindern nach dem Städtchen Hepburn, woselbst er seinen Lebensabend verlebte.
Am 7. September 1918 verehelichte sich unser Vater mit Witwe Maria Wiebe von Main Centre, Saskatchewan, mit welcher er so an 18 Jahre Eheglück teilen durfte. Auch diese liebe Mutter ging ihm voran am 24. Juni 1936. Bis in seinem hohen biblischen Alter war unser Vater immer rüstig. Vor etwa vier Jahren wurde er von einem Schlaganfall getroffen, von welchem er sich nicht völlig erholen konnte. Es stellten sich im letzten Herbst Herzleiden und Atemnot ein, und oft sagte er uns, er werde wohl bald heimgehen. In den letzten zehn Tagen wurden die Atemnotfälle häufiger, gingen aber immer wieder vorüber. Als am 12. März 1937, halb zwei Uhr morgens, er wieder so einen Anfall hatte, dachten die Umstehenden nicht, daß es sein letzter Kampf sein würde. Doch wurden die Kinder per Telephon gerufen und ehe sie kamen, war er ein Viertel vor drei Uhr ruhig und sanft heimgegangen.
Seine irdischen Verhältnisse hatte er alle geordnet, und was noch weit größeren Wert hat, war, daß er fest überzeugt war, daß er bei Gott in Gnaden stand. Er sehnte sich sehr heimzugehen und hat auch oft den Herrn gefleht, ihn doch bald heimzunehmen. Sein Sehnen ist nun gestillt, sein Gebet ist nun erhört, er schaut, was er geglabut. Er hat sein Alter gebracht auf 85 Jahre, 1 Monat und 2 Tage. Wir gönnen unserm lieben Vater die Ruhe von Herzen, und flehen, daß auch alle seine Gebete möchten erfüllt werden an uns allen.
Die Kinder.