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Kliewer, Helena Schmidt (1862-1934): Difference between revisions
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Birth date: 1862 Feb 10 | Birth date: 1862 Feb 10 | ||
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'''Lebensverzeichnis meiner Gattin und unsrer Mutter.''' | |||
Helena Schmidt wurde geboren am 10. Febr. 1862 im Dorfe Gnadental in Südrußland, als das vierte Kind ihrer Eltern, Heinrich M. und Anna (Unruh) Schmidt. Eine schwere Krankheit machte ihr in ihrer Jugendzeit den beständigen Schulbesuch unmöglich. Sie genoß aber in ihrem Elternhause eine tüchtige, christliche Erziehung. Im Jahre 1874 wanderte sie mit ihren Eltern nach den Vereinigten Staaten in Nord Amerika aus. Sie siedelten in Marion County, Kansas, in der Nähe des jetzigen Städtchens Goessel an. — Am 15. Aug. 1880, wurde sie von Aelt. Jacob Buller auf das Bekenntnis ihres Glaubens getauft und in die Alexanderwohl Gemeinde aufgenommen. Sie wurde schon in früher Jugendzeit durch die Gnade Gottes angeregt zu tieferer christlicher Erkenntnis und übergab sich dem Herrn. Sie vermied alle weltlichen Vergnügungen und suchte dem Herrn mit aufrichtiger Treue zu dienen. — Im Jahre 1884 nahm sie den Ruf an, in unsrer Indianermissionsschule Hausarbeit zu tun. Sie hatte ihre Anstellung ein Jahr lang in der Darlington Kostschule. Da ich in demselben Jahre in die Cantonment Missionsschule als Lehrer der Indianerkinder eingetreten war, trat sie mit mir am 14. August 1885 in die christliche Ehe und setzte dann mit mir vereint ihren Dienst in der Mission fort auf der Station Cantonment. Im Jahre 1889 wurden wir auf die neue Station bei Shelly, Okla., zur Arbeit versetzt. Auch hier gewann sie bald die Freundschaft und hohe Achtung der Indianer, die oft in unser Haus kamen zur Unterhaltung, Hilfe für ihre Kranken zu holen und eine Liebesgabe mit heim zu nehmen. — Da die Indianerreservation im Jahre 1893 zur Besiedlung für weiße Bürger eröffnet wurde und sich viele Mennoniten in der Nähe der Station niederließen, dagegen unsre Indianer sich nach der Segerstation, zehn Meilen östlich von uns, zurückzogen und von einem Missionar der Baptisten in Arbeit genommen wurden, traten wir 1896 aus dem direkten Missionsdienste aus. — Im Jahre 1902 schlossen wir uns einer neuen Ansiedlung in der Nähe von Gotebo, Okla. an; 1912 verlegten wir unsre Heimat nach Reedley, Calif. Hier verlebten wir in der Gemeinde mit unsern Kindern zusammen eine glückliche Zeit. Die Freundschaft der lieben Geschwister daselbst ist uns unvergeßlich geblieben. Im Jahre 1919 zogen wir nach Burrton, Kansas, um von dort aus unsern jüngsten Kindern den Schulbesuch in Bethel College, Newton, Kans. zu ermöglichen. Da unsre wirtschaftliche Lage dort ungünstig war, verkauften wir unsre Farm und gründeten 1927 ein neues Heim hier in der Nähe von Newport, Wash. — Meine teuergeliebte Mutter war mit wenigen Ausnahmen immer schön gesund, nur in spätern Jahren fanden sich einige Schwächen, die dem Alter angehören. Sie trug aber alles in vorbildlicher Geduld. — Am 27. März dieses Jahres bald nach Mitternacht befiel sie ein sehr starkes Kopfweh mit schwerem Schüttelfieber. Wir taten, was wir konnten zu ihrer Linderung. Aber um 3 Uhr morgens mußte ich merken, daß sie nicht mehr sprechen konnte. Ihr Mund war gelähmt, wohl auch ihr Gehör zum Teil. Aber ihr Denkvermögen war wenigstens teilweise geblieben. Sie hatte Mittwoch, Donnerstag und Freitag nach unserm Urteil große Schmerzen zu ertragen, die nur durch ärtzliche Behandlung etwas gemildert werden konnten. Ihre Sprache kehrte nicht mehr zurück. Nach längerem Todeskampf verließ sie 5:30 P.M. am Karfreitag ihr irdisches Haus, um erlöst von Leiden und Schmerzen in die himmlische Heimat zu gehen und selig bei ihrem Heilande zu sein. In ihrer Todesstunde sangen mehrere anwesende Geschwister die schönen LIeder, die den scheidenden Pilger himmelwärts begleiten. — Unsre Mama ist alt geworden 72 Jahre, 1 Monat und 20 Tage. Der Herr schenkte uns in unsrer Ehe 9 Kinder. Vier Söhne im Alter von 1-7 Jahre sind der Mutter im Tode vorangegangen. Sie hinterläßt hier auf Erden mich, ihren Gatten, 2 Söhne, Herman S. Kliewer bei Great Bend, Kans., Peter S. Kliewer in Escondido, Calif., 3 Töchter, Marianna Mrs. R. W. Paulson, Reedley, Calif.; Esther, Mrs. B. Bargen, Oxford, Kans.; Dora, Mrs. Hugo Wall, Wichita, Kans. 4 Brüder, 3 Schwestern samt Angehörigen, 2 Schwäger, u. 2 Schwägerinen nebst Familien. Wir ale und auch viele Freunde in unsern gewesenen Heimatsorten mit uns hoffen auf das freudige Wiedersehen in der obern seligen Heimat — Unsre teure Mutter ist uns stets ein edles Vorbild gewesen in ihrem christlichen Wandel auf dem Wege zur seligen Ewigkeit. Sie hat nicht viele Blumen im Garten gezogen, aber sie hat manchen Strauß der Liebe gebunden und in herzlicher Freundlichkeit an Mitpilgern zur Ewigkeit ausgeteilt. Sie war die Krone unseres Hauses und wird unsern Herzen immerdar teuer und unvergeßlich bleiben. — Am 4. April fand ihr Begräbnis statt. Im Hause sprach Br. H. Schroeder von Deer Park, Wash., für unsre Herzen wohltuende Worte. Und in unsrer Kirche bei Newport, Wash. war die deutsche Predige von Br. P. R. Aeschliman, der in den 7 Jahren unsres Weilens daselbst oft ein sehr lieber Gast in unserm Hause gewesen ist, auf Grund der biblischen Wahrheiten eine Quelle des Trostes für unsre wunden Herzen. Nach ihm redete in englischer Sprache ein anwesender Prediger von einer Nachbarstadt zu der anwesenden Versammlung entsprechende Worte. — Die lieben Geschwister bei Newport, Wash., und viele Freunde haben uns viel wahre Liebe und aufrichtige Freundschaft erwiesen. Wir danken ihnen allen von ganzem Herzen für alle Hilfe bei der Krankheit und beim Begräbnis unsrer lieben Mutter, wie auch für die reiche Blumenspende auf ihrem Sarge. — J. J. Kliewer und Kinder. | |||
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''Mennonite Weekly Review'' obituary: 1934 Apr 4 p. 4 | ''Mennonite Weekly Review'' obituary: 1934 Apr 4 p. 4 | ||
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— Friends and relatives here have received word of the death of Mrs. J. J. Kliewer at Newport, Wash., last Friday. Together with her husband, Rev. J. J. Kliewer, the deceased had been quite active in the new Mennonite settlement at that place. | — Friends and relatives here have received word of the death of Mrs. J. J. Kliewer at Newport, Wash., last Friday. Together with her husband, Rev. J. J. Kliewer, the deceased had been quite active in the new Mennonite settlement at that place. | ||
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''Mennonite Weekly Review'' obituary: 1934 Apr 11 p. 4 | ''Mennonite Weekly Review'' obituary: 1934 Apr 11 p. 4 | ||
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Latest revision as of 17:19, 1 June 2023
Christlicher Bundesbote obituary: 1934 May 1 p. 14
Birth date: 1862 Feb 10
Text of obituary:
Lebensverzeichnis meiner Gattin und unsrer Mutter.
Helena Schmidt wurde geboren am 10. Febr. 1862 im Dorfe Gnadental in Südrußland, als das vierte Kind ihrer Eltern, Heinrich M. und Anna (Unruh) Schmidt. Eine schwere Krankheit machte ihr in ihrer Jugendzeit den beständigen Schulbesuch unmöglich. Sie genoß aber in ihrem Elternhause eine tüchtige, christliche Erziehung. Im Jahre 1874 wanderte sie mit ihren Eltern nach den Vereinigten Staaten in Nord Amerika aus. Sie siedelten in Marion County, Kansas, in der Nähe des jetzigen Städtchens Goessel an. — Am 15. Aug. 1880, wurde sie von Aelt. Jacob Buller auf das Bekenntnis ihres Glaubens getauft und in die Alexanderwohl Gemeinde aufgenommen. Sie wurde schon in früher Jugendzeit durch die Gnade Gottes angeregt zu tieferer christlicher Erkenntnis und übergab sich dem Herrn. Sie vermied alle weltlichen Vergnügungen und suchte dem Herrn mit aufrichtiger Treue zu dienen. — Im Jahre 1884 nahm sie den Ruf an, in unsrer Indianermissionsschule Hausarbeit zu tun. Sie hatte ihre Anstellung ein Jahr lang in der Darlington Kostschule. Da ich in demselben Jahre in die Cantonment Missionsschule als Lehrer der Indianerkinder eingetreten war, trat sie mit mir am 14. August 1885 in die christliche Ehe und setzte dann mit mir vereint ihren Dienst in der Mission fort auf der Station Cantonment. Im Jahre 1889 wurden wir auf die neue Station bei Shelly, Okla., zur Arbeit versetzt. Auch hier gewann sie bald die Freundschaft und hohe Achtung der Indianer, die oft in unser Haus kamen zur Unterhaltung, Hilfe für ihre Kranken zu holen und eine Liebesgabe mit heim zu nehmen. — Da die Indianerreservation im Jahre 1893 zur Besiedlung für weiße Bürger eröffnet wurde und sich viele Mennoniten in der Nähe der Station niederließen, dagegen unsre Indianer sich nach der Segerstation, zehn Meilen östlich von uns, zurückzogen und von einem Missionar der Baptisten in Arbeit genommen wurden, traten wir 1896 aus dem direkten Missionsdienste aus. — Im Jahre 1902 schlossen wir uns einer neuen Ansiedlung in der Nähe von Gotebo, Okla. an; 1912 verlegten wir unsre Heimat nach Reedley, Calif. Hier verlebten wir in der Gemeinde mit unsern Kindern zusammen eine glückliche Zeit. Die Freundschaft der lieben Geschwister daselbst ist uns unvergeßlich geblieben. Im Jahre 1919 zogen wir nach Burrton, Kansas, um von dort aus unsern jüngsten Kindern den Schulbesuch in Bethel College, Newton, Kans. zu ermöglichen. Da unsre wirtschaftliche Lage dort ungünstig war, verkauften wir unsre Farm und gründeten 1927 ein neues Heim hier in der Nähe von Newport, Wash. — Meine teuergeliebte Mutter war mit wenigen Ausnahmen immer schön gesund, nur in spätern Jahren fanden sich einige Schwächen, die dem Alter angehören. Sie trug aber alles in vorbildlicher Geduld. — Am 27. März dieses Jahres bald nach Mitternacht befiel sie ein sehr starkes Kopfweh mit schwerem Schüttelfieber. Wir taten, was wir konnten zu ihrer Linderung. Aber um 3 Uhr morgens mußte ich merken, daß sie nicht mehr sprechen konnte. Ihr Mund war gelähmt, wohl auch ihr Gehör zum Teil. Aber ihr Denkvermögen war wenigstens teilweise geblieben. Sie hatte Mittwoch, Donnerstag und Freitag nach unserm Urteil große Schmerzen zu ertragen, die nur durch ärtzliche Behandlung etwas gemildert werden konnten. Ihre Sprache kehrte nicht mehr zurück. Nach längerem Todeskampf verließ sie 5:30 P.M. am Karfreitag ihr irdisches Haus, um erlöst von Leiden und Schmerzen in die himmlische Heimat zu gehen und selig bei ihrem Heilande zu sein. In ihrer Todesstunde sangen mehrere anwesende Geschwister die schönen LIeder, die den scheidenden Pilger himmelwärts begleiten. — Unsre Mama ist alt geworden 72 Jahre, 1 Monat und 20 Tage. Der Herr schenkte uns in unsrer Ehe 9 Kinder. Vier Söhne im Alter von 1-7 Jahre sind der Mutter im Tode vorangegangen. Sie hinterläßt hier auf Erden mich, ihren Gatten, 2 Söhne, Herman S. Kliewer bei Great Bend, Kans., Peter S. Kliewer in Escondido, Calif., 3 Töchter, Marianna Mrs. R. W. Paulson, Reedley, Calif.; Esther, Mrs. B. Bargen, Oxford, Kans.; Dora, Mrs. Hugo Wall, Wichita, Kans. 4 Brüder, 3 Schwestern samt Angehörigen, 2 Schwäger, u. 2 Schwägerinen nebst Familien. Wir ale und auch viele Freunde in unsern gewesenen Heimatsorten mit uns hoffen auf das freudige Wiedersehen in der obern seligen Heimat — Unsre teure Mutter ist uns stets ein edles Vorbild gewesen in ihrem christlichen Wandel auf dem Wege zur seligen Ewigkeit. Sie hat nicht viele Blumen im Garten gezogen, aber sie hat manchen Strauß der Liebe gebunden und in herzlicher Freundlichkeit an Mitpilgern zur Ewigkeit ausgeteilt. Sie war die Krone unseres Hauses und wird unsern Herzen immerdar teuer und unvergeßlich bleiben. — Am 4. April fand ihr Begräbnis statt. Im Hause sprach Br. H. Schroeder von Deer Park, Wash., für unsre Herzen wohltuende Worte. Und in unsrer Kirche bei Newport, Wash. war die deutsche Predige von Br. P. R. Aeschliman, der in den 7 Jahren unsres Weilens daselbst oft ein sehr lieber Gast in unserm Hause gewesen ist, auf Grund der biblischen Wahrheiten eine Quelle des Trostes für unsre wunden Herzen. Nach ihm redete in englischer Sprache ein anwesender Prediger von einer Nachbarstadt zu der anwesenden Versammlung entsprechende Worte. — Die lieben Geschwister bei Newport, Wash., und viele Freunde haben uns viel wahre Liebe und aufrichtige Freundschaft erwiesen. Wir danken ihnen allen von ganzem Herzen für alle Hilfe bei der Krankheit und beim Begräbnis unsrer lieben Mutter, wie auch für die reiche Blumenspende auf ihrem Sarge. — J. J. Kliewer und Kinder.
Mennonite Weekly Review obituary: 1934 Apr 4 p. 4
Text of obituary:
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— Friends and relatives here have received word of the death of Mrs. J. J. Kliewer at Newport, Wash., last Friday. Together with her husband, Rev. J. J. Kliewer, the deceased had been quite active in the new Mennonite settlement at that place.
Mennonite Weekly Review obituary: 1934 Apr 11 p. 4
Text of obituary:
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— Funeral services for Mrs. J. J. Kliewer of Newport, Wash., whose death was reported in these columns last week, were held at the Mennonite church at Newport last Wednesday afternoon. At the same time a number of her relatives near Hesston held a brief service in her memory/