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Fast, Anna Bekker (1887-1966): Difference between revisions
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Von nun an war unsere liebe Mutti abwechselnd bei einer ihrer drei Töchter. Wo immer sie auch war, es war immer eine Freude, sie zu haben. Zuletzt war sie bei ihrer Jüngsten, Frau Isaac Bergen in Vancouver. Da wollte sie plötzlich zurück nach Ontario. Sie hat wohl gefühlt, das Ende könnte nahe sein, aber sie sagte nur, sie fühle sich nicht ganz so gut. Sie hat ja in ihrem Leben nie geklagt, sondern nur immer an andere gedacht. Am Dienstag, dem 26. Juli, schloß sie für immer ihre lieben Augen. Die Beerdigung war am Freitag, dem 29. Juli, von der Oak-Street-Vereinigten Mennonitengemeinde, Leamington, aus. | Von nun an war unsere liebe Mutti abwechselnd bei einer ihrer drei Töchter. Wo immer sie auch war, es war immer eine Freude, sie zu haben. Zuletzt war sie bei ihrer Jüngsten, Frau Isaac Bergen in Vancouver. Da wollte sie plötzlich zurück nach Ontario. Sie hat wohl gefühlt, das Ende könnte nahe sein, aber sie sagte nur, sie fühle sich nicht ganz so gut. Sie hat ja in ihrem Leben nie geklagt, sondern nur immer an andere gedacht. Am Dienstag, dem 26. Juli, schloß sie für immer ihre lieben Augen. Die Beerdigung war am Freitag, dem 29. Juli, von der Oak-Street-Vereinigten Mennonitengemeinde, Leamington, aus. | ||
Stille, | Stille, feierliche Orgelmusik, mit den Lieblingsliedern der Verstorbenen, ertönte, als die Trauergemeinde sich in der Kirche sammelte. | ||
Ältester N. N. Driedger machte die Einleitung und Gebet. Es folgte das Lied "Himmelan geht unsre Bahn . . ." | |||
Dann sprach Prediger Jacob Janzen und hatte 2. Tim. 4, 7-8 zum Text. Er sprach davon, daß die liebe Verstorbene eine gute Spur zurückgelassen habe. | |||
Dann sprach Prediger Abr. Rempel über Hiob 5, 26 und wies auf die reife Garbe hin, die nun sicher eingebracht sei. | |||
Ätester N. N. Driedger las dann den Lebenslauf vor und sprach den Segen. | |||
Auf dem Friedhof las Prediger J. Janzen noch ein Bibelwort und schloß mit einem Gebet. Dann wurde unsere liebe Mutter neben ihrem verstorbenen Mann beigesetzt. | |||
Sie stand ihrem Mann immer treu zur Seite, sogar als er als Zahnarzt arbeitete. Sie hat, als ihr Mann (unter der Firma A. P. Fast, Paketversand, Berlin) Geld und Pakete an die Hungernden in Rußland schickte, unzählige Bittbriefe gelesen und sie dann für die entsprechenden kirchlichen Organisationen vorbereitet. Die ihren Sachen hatte sie das Kalenderblatt vom 16. Juni 1966 mit dem Gebet von Dietrich Bonhoeffer aufbewahrt, welches wie folgt lautete: "Zu Dir, Vater, rufe ich, Vater, hilf mir beten und meine Gedanken sammeln zu Dir; ich kann es nicht allein. Ich bin einsam, aber Du verläßt mich nicht; ich bin unruhig, aber bei Dir is der Friede; ich verstehe Deine Wege nicht, aber Du weißt den Weg für mich. Lob und Dank sei Dir für alle Deine Güte und Treue in meinem vergangenen Leben. Du hast mir viel Gutes erwiesen, laß mich nun auch das Schwere aus Deiner Hand hinnehmen. Du wirst mir nicht mehr auflegen, als ich tragen kann. Du läßt Deinen Kindern alle Dinge zum Besten dienen. Herr Jesus Christus, Du warst arm und elend, gefangen und verlassen wie ich. | |||
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Revision as of 13:14, 17 May 2021
Der Bote obituary: 1966 Aug 16 p. 7
Birth date: 1887 Oct 31
Test of obituary:
Frau Anna Fast
Leamington, Ont.
Unsere liebe Mutter, Frau Anna Fast, Tochter des Ehepaares David und Anna Bekker, wurde am 31. Okt. 1887 in Rosenhof, Krim, Rußland, geboren. Nach ihrer Taufe hatte sie die Möglichkeit, die Bibelschule in Freienwalde an der Oder, Deutschland, zu besuchen.
Am 26. September 1909 trat sie mit Abram Fast in den Ehestand. Gott segnete die Ehe mit drei Töchtern und drei Söhnen. 1929 war ihr Ehemann gezwungen, Rußland zu verlassen. Der Sohn David studierte bereits in Deutschland. Durch Gottes wunderbare Hilfe und Führung konnte die Familie jedoch 1932 in Berlin wiedervereint werden. Auf der Flucht vor dem russischen Militär kurz vor Kriegsende 1945, nachdem das Heim in Berlin in Schutt und Asche versank, wurde die Familie Fast von der anstürmenden russischen Heereswalze in Mecklenburg eingeholt, konnte sich jedoch später ins MCC - Later West - Berlin retten. Von hier erfolgte 1947 mit dem Schiff Volendam die Auswanderung nach Paraguay.
1953 griff Familie Fast abermals zum Wanderstab und kam nach Leamington, wo ihr Ehemann bereits am 6. Februar 1955 starb.
Von nun an war unsere liebe Mutti abwechselnd bei einer ihrer drei Töchter. Wo immer sie auch war, es war immer eine Freude, sie zu haben. Zuletzt war sie bei ihrer Jüngsten, Frau Isaac Bergen in Vancouver. Da wollte sie plötzlich zurück nach Ontario. Sie hat wohl gefühlt, das Ende könnte nahe sein, aber sie sagte nur, sie fühle sich nicht ganz so gut. Sie hat ja in ihrem Leben nie geklagt, sondern nur immer an andere gedacht. Am Dienstag, dem 26. Juli, schloß sie für immer ihre lieben Augen. Die Beerdigung war am Freitag, dem 29. Juli, von der Oak-Street-Vereinigten Mennonitengemeinde, Leamington, aus.
Stille, feierliche Orgelmusik, mit den Lieblingsliedern der Verstorbenen, ertönte, als die Trauergemeinde sich in der Kirche sammelte.
Ältester N. N. Driedger machte die Einleitung und Gebet. Es folgte das Lied "Himmelan geht unsre Bahn . . ."
Dann sprach Prediger Jacob Janzen und hatte 2. Tim. 4, 7-8 zum Text. Er sprach davon, daß die liebe Verstorbene eine gute Spur zurückgelassen habe.
Dann sprach Prediger Abr. Rempel über Hiob 5, 26 und wies auf die reife Garbe hin, die nun sicher eingebracht sei.
Ätester N. N. Driedger las dann den Lebenslauf vor und sprach den Segen.
Auf dem Friedhof las Prediger J. Janzen noch ein Bibelwort und schloß mit einem Gebet. Dann wurde unsere liebe Mutter neben ihrem verstorbenen Mann beigesetzt.
Sie stand ihrem Mann immer treu zur Seite, sogar als er als Zahnarzt arbeitete. Sie hat, als ihr Mann (unter der Firma A. P. Fast, Paketversand, Berlin) Geld und Pakete an die Hungernden in Rußland schickte, unzählige Bittbriefe gelesen und sie dann für die entsprechenden kirchlichen Organisationen vorbereitet. Die ihren Sachen hatte sie das Kalenderblatt vom 16. Juni 1966 mit dem Gebet von Dietrich Bonhoeffer aufbewahrt, welches wie folgt lautete: "Zu Dir, Vater, rufe ich, Vater, hilf mir beten und meine Gedanken sammeln zu Dir; ich kann es nicht allein. Ich bin einsam, aber Du verläßt mich nicht; ich bin unruhig, aber bei Dir is der Friede; ich verstehe Deine Wege nicht, aber Du weißt den Weg für mich. Lob und Dank sei Dir für alle Deine Güte und Treue in meinem vergangenen Leben. Du hast mir viel Gutes erwiesen, laß mich nun auch das Schwere aus Deiner Hand hinnehmen. Du wirst mir nicht mehr auflegen, als ich tragen kann. Du läßt Deinen Kindern alle Dinge zum Besten dienen. Herr Jesus Christus, Du warst arm und elend, gefangen und verlassen wie ich.