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Rempel, Helene Willms (1876-1946)

From Biograph
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Der Bote obituary: 1946 Jul 3 p. 4

Birth date:

Text of obituary:

Todesnachricht.

Freitag, den 21. Juni, 8 Uhr morgens, entschlief ganz sanft meine geliebte Gattin Helene, geb. Willms, nach einer viertägigen sehr schweren Krankheit im Alter von 69 Jahren 9 Monaten 14 Tagen. Dreizehn Jahre 8 Monate 12 Tage haben wir Freude und Leid geteilt. Vor cirka 6 Jahren erkrankte sie an Brustfellentzündung und bald darauf an einem Herzleiden, so daß sie einer ärztlichen Behandlung bedurfte; nach je 10 Tagen, oft noch häufiger mußte sie vom Arzte eine Einspritzung erhalten, wodurch sie immer Erleichterung von den sie quälenden Atembeschweren erlangte.

Sonntag, den 23. Juni, wurde das Begräbnis unter großer Beteiligung in der neuen Kirche zu Hochfeld gefeiert. Die Kirche was bis auf den letzten Platz besetzt; eine Anzahl Gäste mußte noch in dem an der Seite der Kirche angebrachten Zelte Platz suchen. Sie war die erste, die von dieser Kirche aus zur letzten Ruhe bestattet wurde.

Die Feier wurde von Pred. J. Fedrau geleitet. Eingeleitet wurde sie von Pred. C. Boldt mit dem Liede: Dort über jenem Sternenmeer . . ., Lesen des Abschnittes Joh. 14, 1-3 und Gebet. Nach einem Liede vom Hochfelder Chor und dem Gemeindegesang hielt Pred. J. Janzen eine kurze Ansprache im Anschluß an das Wort Pauli an die Korinther 15, 57: Gott aber sei Dank . . . Pred. Fedrau führte an der Hand des Spruches: "Ich habe dich je und je geliebet . . ." (Jr. 31, 3) aus, wie alle Führungen des Herrn mit der Verstorbenen durchs ganze Leben lauter Güte und Liebeszüge gewesen waren, bis er sie endlich durch den Tod ganz an sein Vaterherz zog. Nach oben hatte sie ihre Glaubensblicke gerichtet. Und das kam so schön zum Ausdruck in dem Chorliede: Glaubensvoll schau ich nach oben . . . Zu wiederholten Malen hatte die Verstorbene ihr Bedauern darüber geäußert, daß sie sich noch immer nicht ganz losreißen konnte von der Erde. Darum verlangte sie in der letzten schweren Nacht das Lied zu singen: O, mein Jesu, du bist's wert . . .

Also von der Versammlung dieses Lied angestimmt wurde, und der Chrogesang: Von der Erde reiß mich los . . ., verstärkt durch die Töne der Orgel, durch den Kirchenraum brauste, da hatte man das Empfinden, die Versammlung fühle sich den Augenblick von der Erde emporgezogen.

In solch gehobene Stimmung versetzt, vernahm die Versammlung in stiller Andacht von Pred. H. Klaassen den Text zu seiner Leichenrede: Ebr. 4, 9 und 3. Wie tröstlich klingt doch dem nach so viel durchkämpften Stunden, Tagen und Nächten der Angst und Unruhe müden Menschenherzen das Wort von einer ewigen, seligen Ruhe durch Jesum und bei Jesu im Licht. Wie schön, wenn wir so freudig und zuversichtlich mit dem Apostel (Vers 3) einstimmen können: "Wir, die wir glauben, gehen in die Ruhe."

Zuletzt machte Aelt. D. Töws noch etliche passende Schlußbemerkungen, denen er die Worte Psalm 74, 23-26 zu Grunde legte. Zum Schluß verlas Aelt. J. J. Thießen ein Beileidsschreiben von Pred. J. G. Rempel und ein Gedicht von Pred. G. Dyck und betete mit uns. Bevor die Leiche hinausgetragen wurde, sang die Nähverein das Lied: "Ach, du gingst aus unsrer Mitten."

Der trauernde Gatte

D. H. Rempel

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