Mennonite Library and Archives

Orlofferfelde Mennonite church record book

Scanned from microfilm at the MLA.

History of Orlofferfelde congregation from Mennonite Encyclopedia

For German article from Mennonitisches Lexikon see below.

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Orlofferfelde Chronik transcription (OK63)

Microfilm CHR 3 (OK64, MHC 286)

Transcription of demographic data (births, baptisms, marriages, deaths) from OK 64

KB OR 1.1 (OK 64), Geburten, Trauungen, Taufen, Todesfälle 1800-1899, scanned from original at Weierhof

Microfilm CHR 47 (OK63, MHC 286)

KB OR 1.0 (OK 63), Geburten, Trauungen, Todesfälle, Taufen, 1772-1857, scanned from original at Weierhof

Early Orlofferfelde documents from Gdansk archives (APG 768)


Orlofferfelde article from Mennonitisches Lexikon, vol. 3, p. 310, written in 19__ by Christian Hege

Orlofferfelde, eine der ältesten Mennoniten-Gemeinden in Westpreußen, entstand 1562, als das Bankhaus Loysen (s. d.) Mennoniten aus Holland die ihm vom polnischen König gegen ein Darlehen verpfändeten sumpfigen Ländereien im Gebiet Tiegenhof zur Urbarmachung überließ. Sie siedelten sich 20 Kilometer nördlich von Marienburg in etwa 20 Orten an und schlossen sich zu einer Gemeinde zusammen, die in den Wohnungen, Ställen und Scheunen der Mitglieder ihre gottesdienstlichen Versammlungen hielt. Erst 200 Jahre nach ihrer Einwanderung erhielten sie die behördliche Genehmigung zum Bau eines Versammlungshauses in Orlofferfelde, in dem am 5. Dezember 1751 der Älteste Cornelius Grunau aus Orloff den ersten Gottesdienst hielt.

Die Gemeinde gehörte zur friesischen Richtung (s. d.) und entfaltete reges geistiges Leben. Die Zahl der Abendmahlsgäste stieg auf über 500. Ihre Ältesten Heinrich Donner (s. d.) und Johann Donner (s. d.) gehörten zu den führenden Persönlichkeiten der westpreußischen Mennonitengemeinden.

Neben der friesischen Gemeinde bestand eine flämische Gemeinde in dem 5 Kilometer südwestlich gelegenen Dorf Ladekopp (s. d.), deren Mitglieder zum Teil in denselben Ortschaften wohnten. Als das preußische Gesetz über die Korporationsrechte (s. Körperschaftsrechte) der Mennoniten vom 15. Juni 1874 veröffentlicht wurde, wonach der Bezirk der Gemeinde geographisch abgegrenzt sein mußte, machte der damalige Älteste David Fröse mit der flämischen Gemeinde Ladekopp den Versuch, eine günstige Abgrenzung zu erzielen, der anfangs erfolglos blieb, aber später zu einem Zusammenschluß der beiden Gemeinden führte, den indessen der Älteste Fröse nicht mehr erlebte. Die Gemeinde Orlofferfelde gab ihre Selbständigkeit teilweise auf; vereinigt wurde die Kassenverwaltung und die wirtschaftliche Betreuung der Gemeindemitglieder. Dagegen blieben die seelsorgerliche Pflege, die gottesdienstlichen Versammlungen und die Tätigkeit des Lehrdienstes in beiden Gemeinden unverändert.

Fröses Nachfolger im Ältestenamt der Gemeinde Orlofferfelde wurde am 12. Februar 1882 Prediger Jakob Penner in Platenhof, der es als eine seiner wichtigsten Aufgaben ansah, den Religionsunterricht der zur Taufe gemeldeten Jugend gründlicher und den Bedürfnissen der Zeit entsprechend zu gestalten. Zu diesem Zweck wollte er das auch in den flämischen Gemeinden eingeführte Donnersche Lehrbuch ergänzen, um, wie er schrieb, "den Kindern bei der Beantwortung der vorgelegten Katechismusfragen die nötigen Erklärungen und ermahnenden Belehrungen recht warm ans Herz zu legen." Die Konferenz in Tiegenhagen beschloß 1886, für die "Vereinigten westpreußischen Mennonitengemeinden" einen einheitlichen Katechismus herauszugeben, an dem Penner hervorragend mitarbeitete. Eine Einigung kam aber damals nicht zustande. 1906 gab die Gemeinde Ladekopp-Orlofferfelde eine zweite Auflage von Heinrich Donners "Unterricht von der heiligen Wassertaufe" von 1792 unter dem gleichen Titel mit dem Zusatz "sowie über das Verhalten der Täuflinge vor, bei und nach der Taufe" heraus.